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Weihnachtsmusical

Alles über das Kindermusical "Uf nach Bethlehem" und die deutsche Übersetzung "Auf nach Bethlehem"

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Mundartchansons der Website-Autorin

He du, kleiner Spatz - in Schweizer Mundart mit Untertiteln

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Marianne Schauwecker

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Potential


"Potential" (auch Potenzial) wird im Fremdwörterduden folgendermassen umschrieben: einerseits als "vorhandene Leistungskapazität", andererseits als "Stärke eines Kraftfeldes". Da hochsensible Menschen oft speziell Mühe haben, sich vor Leistungsdruck und Leistungsstress zu schützen, möchte ich in dieser Website weniger den Fokus auf unsere "Leistungskapazität" richten. Da passt mir der zweite Ausdruck schon besser, obwohl er aus der Physik stammt: Betrachte dich einmal (am besten vor einem Spiegel) als ein "Kraftfeld": Wo siehst/spürst du Kraft oder Schwäche in deiner Ausstrahlung? Wie wirkst du auf andere, wenn du einen Raum betrittst oder dich in einer Gruppe von Menschen befindest? Wichtig ist, dass du dich bei diesen Betrachtungen nicht kritisierst. Fortwährende Selbstkritik (nicht zu verwechseln mit einer notwendigen gesunden Selbsteinschätzung) ist keine erspriessliche Grundlage für positive Entwicklung. Schau dich neutral und offen an, als würdest du dir zum ersten Mal begegnen.
Jeder Mensch hat eine Ausstrahlung, die durchaus mit einem Kraftfeld verglichen werden kann. Dazu zwei Beispiele:

Erstes Beispiel:
Vor Ostern war der Andrang in einer Zürcher Konditorei gross. Ich musste also lange warten, bis ich mit meinem Einkauf an die Reihe kam und hatte Zeit, die anderen Menschen mit ihren gedämpften Alltagsgesichtern zu studieren. Die Türe öffnete sich, und eine neue Kundin kam herein: in diesem Augenblick änderte sich die ganze Atmosphäre im Raum. Die Ausstrahlung dieser Frau war - ohne dass sie im Geringsten etwas dazu getan hätte - so gross, dass ihre blosse Anwesenheit einen Einfluss auf den ganzen Raum und die sich darin befindlichen Menschen ausübte. (Nach einer Weile erkannte ich übrigens, dass es sich um eine bekannte Charakterschauspielerin handelte.)

Zweites Beispiel:
Von mir weiss ich, dass ich introvertiert bin und - wie viele HSP - Kontakt oft als anstrengend empfinde. Seit meiner Jugend hatte ich mir darum angewöhnt, mir andere Leute - wenn nötig - mit einer ablehnenden Miene vom Leib zu halten (eine typische "Schutzfunktion"). Als mir dies in späteren Jahren bewusst wurde, arbeitete ich daran, anstatt Ablehnung auszustrahlen eine bessere Abgrenzungsfähigkeit zu erlernen. Dabei realisierte ich: Wenn es mir gelingt, auf meine ablehnende Haltung zu verzichten, erlebe ich wirklich eine Art innere und äussere "Ausdehnung".

Wir haben also als "Kraftfeld" eine Wirkung in dieser Welt. Und es ist sinnvoll, einmal eine Standortbestimmung zu machen - wiederum ohne Kritik: Wie lebe ich meine Kraft, mein Potenzial im heutigen Alltag aus? Und was halte ich noch zurück?

Diese schlichte Reflexion ist ein kleiner erster Schritt zur Veränderung alter Muster und Verhaltensweisen, die - wie wir wissen - sehr hartnäckig sein können. Erst auf der Basis innerer Klarheit können sich mit der Zeit effektive Schritte zur Veränderung entwickeln.

Wir können theoretisch sehr begabt sein, viel wissen, viel zu geben haben, wir können voller bereichernder Eigenschaften sein. Wenn wir jedoch - beispielsweise aufgrund unserer Lebensgeschichte oder -situation in einer Opferrolle verharren, kann nichts davon wirklich ins Leben getragen werden. Wir sind dann noch nicht in der Lage, aus unseren Gaben Aufgaben zu entwickeln und unsere Kraft auszuleben. Hier noch einmal wichtig zu betonen: diese Reflexionen dürfen nichts mit dem alten Leistungsstress und mit fortwährender Selbstkritik zu tun haben: es geht um eine Betrachtung aus einer wohlwollenden Grundhaltung heraus - uns selber gegenüber.
Es kann auch durchaus sein, dass wir aufgrund äusserer oder innerer Umstände schlicht noch nicht in der Lage sind, unser volles Potential auszuschöpfen. In einer "kritiklosen Betrachtung" und Reflexion geht es jedoch immer nur um so viel wie heute und jetzt möglich ist. Das genügt. Leistungsstress zwingt uns nur, uns zu "pushen", und ein fremdbestimmter, erzwungener Weg kann kein Weg zu unserem inneren Potenzial sein.

Aber wir wollen uns einmal klar bewusst werden: in uns schlummert unser ureigenes Potenzial, - da sind Eigenschaften, die aufwachen und unser Leben mitbestimmen wollen, da ist ein "Kraftfeld", das sich ausdehnen möchte.
Kommen wir noch einmal kurz zurück zum anfänglichen Vorschlag, uns als Kraftfeld wahrzunehmen und nehmen wir daher einmal bewusst eine Haltung an, die uns als kraftvollen Menschen zeigt, der weiss, wo seine Potenziale liegen und dies - ohne "Show" oder Übertreibung - auch ausdrückt! Wenn du dabei die Veränderungen deines Spiegelbildes siehst, wird dich das bestimmt in Erstaunen versetzen.

In den meisten Büchern und Websites über Hochsensibilität findet man daher durchwegs das Anliegen, den hochsensiblen Menschen in der Entfaltung seiner Kraft und seiner speziellen Disposition zu unterstützen. 

Auch diese Website richtet den Hauptfokus auf das persönliche Potenzial, darauf, hinter den Schwächen die Stärken zu entdecken und die positiven Seiten der Hochsensibilität zu entfalten.


Letztes Update: 11.4.2023