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Unsere Erde - ein Lern-Planet


Erwartungshaltung oder Lernhaltung?



Warum wir hier auf dieser Erde leben, können wir nicht mit absoluter Sicherheit beantworten. Aber wir können unser Leben entscheidend vereinfachen, wenn wir alles, was wir erleben und oft auch erleiden, als Lernmöglichkeit betrachten und davon ausgehen, dass Lernen nicht nur zum körperlichen Überleben, sondern auch für unsere seelische und geistige Entwicklung 'lebens-wichtig' ist. Da viele Menschen "Lernen" mit Schulaufgaben, Langeweile, Zwang oder "Büffeln" assoziieren: In diesem Kapitel ist Lernen in einem viel weiteren Kontext gemeint: Es geht um die grundlegende Frage unserer Einstellung dem Leben gegenüber.

Erwartungshaltung

In der Kindheit war ich überzeugt, dass alles, was in meinem Leben schwierig verlaufen war, 'falsch' sei und mich 'zu Unrecht' leiden liess. Und ich erwartete - und las dies auch in meinen Kinderbüchern, dass alles irgendwann "gut" werden muss: "Ende gut, alles gut".

Diese Erwartungshaltung kennen viele von uns. Und doch sind uns alle Erwartungen, die wir hegen (an Partner, Eltern, Politiker, Gesundheit, Wetter, materielle Werte, Job... und sehr oft auch an uns selbst!) oft nicht einmal bewusst. Und darum realisieren wir auch nicht, dass Erwartungen und Ansprüche an das Leben eine sehr blockierende Wirkung haben können: Erfüllen sie sich nicht - und wie häufig ist dies der Fall! - kennen wir Reaktionsweisen wie Enttäuschung, schlechte Laune oder Wut bis hin zu Ängsten, depressiven Verstimmungen oder einem generellen Widerstand dem Leben gegenüber: "Dann eben nicht. Es hat ja alles keinen Sinn..."

Es lohnt sich, einmal bewusst zu reflektieren, was hohe Erwartungen und Vorstellungen, wie das Leben zu sein hat, bewirken: Das Wort "vor-stellen" zeigt dies sehr schön: wir stellen unsere Erwartungen vor das, was wirklich ist. Auch das Wort "er-warten" ist aufschlussreich: wir warten - meist passiv - auf die Erfüllung unserer Wünsche.
Es ist von höchster Wichtigkeit, ehrlich zu konstatieren, durch welche "Brille" wir das Leben betrachten: Menschen, die viele Erwartungen und Vorstellungen pflegen - oder die ihr Leben aus einer Opferhaltung heraus betrachten, erleben mehr Enttäuschung und Leiden als Menschen, die das Leben im "jetzigen Moment" akzeptieren und sich nicht als Opfer, sondern als Lernende in einer fortwährenden "Lebensschule" wahrnehmen. Erwartungen stehen uns nämlich vor der Erfahrung von Zufriedenheit und Erfüllung. Wenn sie sich erfüllen, ist das zwar super, - aber die nächsten Wünsche und Erwartungen stehen schon wieder vor der Tür. Zudem halten uns Erwartungen auch vom Präsentsein in der Gegenwart ab.

Erwartung erzeugt also oft Leiden und Frust. Würden wir weniger erwarten, könnten uns schwierige Lebensphasen weniger erschüttern. Sie wären zwar auch unangenehm, traurig, belastend..., vielleicht sogar tief traumatisch, würden aber einfach zum Leben auf dieser "verrückten Erde" dazu gehören und trotz allem immer auch wieder eine Chance für neue Schritte der Veränderung beinhalten.

Kurz zusammen gefasst: Ständige Erwartungen an das Leben lassen uns symbolisch "im Lebens-Wartezimmer" das Glück "er-warten", das doch selten so eintrifft, wie wir es uns "vor-gestellt" haben. Ein Teufelskreis.

Lernhaltung

Dieser Satz - in einem Vortrag gehört - hat bei mir ins Schwarze getroffen und mir geholfen, meine Erwartungshaltung dem Leben gegenüber vermehrt zu reflektieren.

Was geschieht, wenn wir unsere alte Anspruchs- und Erwartungshaltung an das Leben Schritt für Schritt ersetzen durch eine Lernhaltung dem Leben gegenüber? Es ist ein total anderer "Lebens-Ansatz", wenn ich mich in schwierigen Lebensphasen frage "was will das Leben mich jetzt lehren, was muss ich lernen? Wohin führt es mich?" - anstatt daran zu verzweifeln, fatalistisch und resigniert alles hinzunehmen - oder andere für mein Unglück verantwortlich zu machen.

Hier ein paar Punkte zur Reflexion, zum Erforschen:

Das Leben selbst ist unser Lehrer

Ein Menschenleben...
Zuerst möchte ich fragen: Was bringt uns eigentlich auf die Idee, vom Leben dauernd glückliche Wendungen und Wohlsein zu erwarten? Werfen wir doch einmal einen Blick auf "das Menschenleben schlechthin": Nur ganz selten verläuft es so, dass man am Ende eines glücklichen, gesunden Lebens befriedigt und schmerzfei die Augen schliesst und sagt: "Wie wunderbar! Alles, was ich erwartet habe, ist in Erfüllung gegangen, jetzt bin ich lebenssatt und bereit, ruhig zu sterben..."

Nein, auf dieser Erde ist enorm viel Leid. Viele erleben Hunger, Krieg, Krisen, Krankheit, Armut, Hunger, Epidemien, Not, Angst, Verlassenheit, Einsamkeit, Depression, Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Ausgeliefertsein, Grausamkeit, Wohlstands/Verwahrlosung, Ungerechtigkeit, Übergriffe, Missbrauch, Hass, Terror, Eifersucht, Korruption, Rassismus, Egoismus, Nationalismus, Extremismus, Folter, Mord, Wut, Trauer, Verzweiflung, Elend... Die Liste ist endlos! Dazu kommen Naturkatastrophen, Umweltschäden, Unglücksfälle - und zudem sehr viel Leid, dass wir Menschen uns untereinander oft auf brutalste Weise zufügen. Es gibt ja auch das Sprichwort "Des einen Leid ist des andern Freud"... Und was schliesslich auch noch zu dieser schlimmen und leider unvollständigen Aufzählung gehört - als unsere einzige Sicherheit im Leben: Am Schluss des Menschenlebens erwartet uns das Sterben.

Soll ich noch weiter aufzählen? Lieber nicht... Ausser vielleicht noch, dass hochsensible Menschen "Freud und Leid" besonders intensiv erfahren und sich darum erst recht fragen müssen: Was nützen in einem Menschenleben eine Erwartungshaltung und eine Opferhaltung? Seien wir ehrlich: Gar nichts - ausser Frustration!

--> Da muss man sich doch irgendwann einmal sagen: Auf dieser Erde scheint es um etwas anderes zu gehen als um die Befriedigung unserer Erwartungen!?

Wichtig aber zu erwähnen:

Natürlich gibt es auf dieser Erde viele Schicksale, sogar Kollektivschicksale, deren Erwartungen sich nur ans Überleben und an die Erfüllung ihrer absoluten Grundbedürfnisse richten: zu essen haben, ein Dach über dem Kopf, Arbeit....
Daher möchte ich betonen, dass ich mich in diesem Kapitel an Menschen richte, bei denen diese Grundbedürfnisse erfüllt sind und die daher über weitere Lebensprobleme reflektieren können und auch psychisch in der Lage sind, alte Verhaltensmuster überwinden zu lernen.


             



Dieses Kapitel ist in Bearbeitung und wird fortgesetzt.


Beispiele

folgen bald


Letztes Update: 5. Nov. 2020